Allgemein

Kleiner Rundweg um den Gipfel des Donnersberg

Sonntag, 9. Februar 2025

Auch wenn mich die Erkältung fest im Griff hat, muss ich zumindest einen kleinen und nicht so anstrengenden Weg in der Natur machen. Es hält mich einfach nicht in der Wohnung. Und solange ich kein Fieber habe, tut es mir gut.

Symbol für den Keltenwanderweg

Damit der Aufstieg nicht so anstrengend wird, fahre ich mit dem Auto bis auf den Plateau-Parkplatz am Donnersberg. Auf dem Donnersberg gab es eine alte Kelten-Siedlung, besser gesagt, eine Keltenstadt, von der noch heute einige Überreste zu finden sind.

In der Landschaft erkennt man am besten die Steinwälle, die um die beiden Siedlungsteile im Osten und Westen des Gipfelplateaus angelegt sind und die in ihrer Grundstruktur noch heute Bestand haben.

Über sie führt ein Wanderweg, buchstäblich über Stock und Stein. Zum Teil sind es die Rhyolith-Bruchsteine, die aus dem Waldboden hervorschauen, zum Teil sind es raumgreifende Wurzeln der Nadelbäume, die sich in den Wall graben. Ich muss schon genau schauen, wo ich hintrete.

Das Wetter war für weite Aussichten nicht geeignet, sodass ich auf den „Aufstieg“ auf den Königsstuhl verzichte. Die Felsformation bildet mit 686,5 m über dem Meeresspiegel den höchsten Punkt des Donnersberg.

Die Keltenstadt am Donnersberg – Rekonstruktionsdarstellung auf einer Schautafel am Keltenwanderweg

Erst wenn man den Wall auf diese Art und Weise abläuft, wird man gewahr, wie groß die Siedlung gewesen sein muss. Sie lag dort und thronte über das ganze Gebiet; es muss eine Demonstration der Macht gewesen sein, aber sicherlich auch das Objekt der Begierde und des Neids; nicht umsonst war sie wohl so sehr befestigt. Archäologen haben in den letzten gut 20 Jahren viel erforscht und rekonstruiert, sodass heute einige Teile des Wall wieder rekonstruiert sind.

Der Weg führt vorbei an einigen klaren Bächen, die noch die Eisspuren der letzten Nacht tragen.

Und manchmal auch den Weg queren.

Zwischendurch bietet der Weg immer wieder einen Ausblick auf die nahegelegenen Hügel zwischen Pfalz und Rheinhessen.

Für Hungrige bietet die Keltenhütte des Pfälzer-Wald-Vereins leckere Hausmannskost, Kaffee und Kuchen und, wenn es dann im Frühjahr wieder wärmer wird, auch einen schönen Platz zum draußen Sitzen mit Blick in den Wald.

Heilig Abend

Jedes Jahr das gleiche Procedere. Den Weihnachtsbaum, wenn auch aus Plastik,
aufstellen und schmücken, Kartoffelsalat warm machen, Bockwürste im heißen
Wasserbad erwärmen, nicht kochen – und dann kochen sie doch.

Geschenke unter den Weihnachtsbaum; essen, bescheren, Notting Hill.

Rituale – so wertvoll.

Eine weiße Fliege

Eben erfahren, dass ich für einen festlichen Anlass am kommenden Montag einen schwarzen Anzug, schwarze Schuhe, weißes Hemd und eine weiße Fliege benötige. Hoffe, dass der Anzug zu Hause noch passt. Das weiße Hemd gibt´s bei C&A und die weiße Fliege. Bin mal gespannt, ob das hektisch bestellte Exemplar am Montag noch rechtzeitig ankommt.

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Mit Leichtigkeit führt Jonas Jonasson durch ein paar wilde Monate des hundertjährigen Allan Karlsson und parallel durch sein hundertjähriges Leben. Dabei verwickelt das einfache Gemüt nach dem Motto „wat kütt, dat kütt“ oder „wat mutt, dat mutt“ Karlsson immer wieder in kuriose Situationen, seien es Trinkgelage mit bekannten Präsidenten oder zufällige Morde, die so nicht geplant waren aber irgendwie gekommen sind; und sich dann ganz anders raus stellen. Aber jetzt bin ich schon zu weit im Buch. Immer, wenn man glaubt, dass er jetzt dran ist, im hundertjährigen Leben oder aber auch als Hundertjähriger, geschieht eine unglaubliche Wendung und alles ist ganz anders, jedenfalls als man gedacht hat, während man gelesen hat, wie es sich entwickelte. 

Unbedingte Leseempfehlung

Jonasson, Jonas
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Roman
Originaltitel: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann
Übersetzung: Kuhn, Wibke
Aus der Reihe:  Penguin Taschenbuch – 10236
Kartoniert, 432 S.
Verlag: Penguin Verlag München(2017)
ISBN-13: 978-3-328-10236-6Preis: 10,00 €

Temperaturempfinden

„Wenn auf der Temperaturanzeige 35 steht und ich rausgehe und friere, dann ist es kalt.“ Abschließende Feststellung des Chaosgirls*) im Rahmen der Diskussion über die Temperaturen heute.
Auf der Anzeige stand 19. Man könnte bei dem stetigen norddeutschen Wind, der ums Haus weht, also tatsächlich von einer eher kühlen Außentemperatur ausgehen, auch wenn man nicht das Temperaturempfinden des Chaosgirls hat. Aber das tut bei der, aus der Frage „Wie kalt ist es denn heute?“ hervorgehenden Generaldiskussion über das Temperaturempfinden im Allgemeinen und das des Chaosgirls im Besonderen, nichts mehr zur Sache.

*) mehr zum Chaosgirl demnächst.

Lesen verlängert die Lebenszeit

… jedenfalls gefühlt ist das so. Jedes Mal, wenn ich mich ins Lesen vertiefe, dann vergehen die Stunden wesentlich langsamer und unzählige Bilder durchstreifen meinen Kopf. Vielleicht ist es die schnelle Abfolge der Bilder oder das im Kopfkino erlebte, das die Zeit vermeintlich so langsam dahingehen lässt. Ganz anders, wenn ich vor dem PC sitze und etwas mache, und sei es nur, diesen Text zu schreiben. Dann fliegt die Zeit nur so dahin und ich staune, wenn ich aufschaue und es sind zwei Stunden ins Land gegangen. 

Manchmal bin ich überzeugt, dass ich in zwei Universen lebe, das Leseuniversum und das – na ja, alles andere Universum. 

Deshalb schreibe ich hier jetzt auch nicht weiter. Der Espresso ist alle und ich flüchte mich jetzt wieder in das Universum, in dem es langsamer zugeht. Vielleicht erreiche ich ja dann auch die 100 Jahre und steige aus dem Fenster und verschwinde.

Gerade angekommen: Adalbert Stifter „Der Nachsommer“ mit Illustrationen von Anton Wichtl

Ich hatte das Buch, ein Bildband mit Illustrationen von Anton Wichtl zu Textausschnitten aus Adalbert Stifters „Der Nachsommer“, kurz vor meinem Urlaub bestellt. Es war vergriffen und sollte noch ein paar Tage brauchen, bis es der Großhänder liefern kann. Dann, just an unserem Abreisetag kam es an, aber ich habe die Mail des Buchhändlers meines Vertrauens nicht mehr gesehen. Kurzerhand hat er es mir dann kostenlos nachgeschickt. Nach einer knappen Woche hat es die Deutsche Post dann auch geschafft, mir die Büchersendung zuzustellen.

Herzlichen Dank an Hans-Bernhard Bessler von Bücher Bessler in Worms.

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