Wanderung bei Bobenheim-Roxheim
Wo einst der Rhein meanderte, entreißen heute die Schürfbagger dem Boden den Sand. Zurück bleibt eine Landschaft, die so nach und nach wieder renaturiert wird. Um die Baggerseen und die Läufe der Bäche dazwischen, winden sich heute Spazier- und Wanderwege. Mit nicht ganz 10 Kilometer auch für eine kurze Nachmittagstour sehr reizvoll.











Hörerlebnis Quadriga Consort
10. Februar 2025
Eher zufällig bin ich gestern bei der Autofahrt durch einen Beitrag in SWR Kultur auf die Gruppe Quadriga Consort gestoßen, ein Ensemble für alte Musik aus Österreich, um den Cembalisten Nikolaus Newerkla. Ihr Repertoire reicht von der mittelalterlichen Musik von den britischen Inseln bis zu skandinavischen Liedern.
Auch wenn das Schottisch-Gälisch oder Schwedisch für die meisten von uns nicht die Alltagssprache ist, so kann man sich alleine schon in den Klang der Lieder verlieben.
Links zu Quadriga Consort:
Kleiner Rundweg um den Gipfel des Donnersberg
Sonntag, 9. Februar 2025
Auch wenn mich die Erkältung fest im Griff hat, muss ich zumindest einen kleinen und nicht so anstrengenden Weg in der Natur machen. Es hält mich einfach nicht in der Wohnung. Und solange ich kein Fieber habe, tut es mir gut.

Damit der Aufstieg nicht so anstrengend wird, fahre ich mit dem Auto bis auf den Plateau-Parkplatz am Donnersberg. Auf dem Donnersberg gab es eine alte Kelten-Siedlung, besser gesagt, eine Keltenstadt, von der noch heute einige Überreste zu finden sind.
In der Landschaft erkennt man am besten die Steinwälle, die um die beiden Siedlungsteile im Osten und Westen des Gipfelplateaus angelegt sind und die in ihrer Grundstruktur noch heute Bestand haben.
Über sie führt ein Wanderweg, buchstäblich über Stock und Stein. Zum Teil sind es die Rhyolith-Bruchsteine, die aus dem Waldboden hervorschauen, zum Teil sind es raumgreifende Wurzeln der Nadelbäume, die sich in den Wall graben. Ich muss schon genau schauen, wo ich hintrete.

Das Wetter war für weite Aussichten nicht geeignet, sodass ich auf den „Aufstieg“ auf den Königsstuhl verzichte. Die Felsformation bildet mit 686,5 m über dem Meeresspiegel den höchsten Punkt des Donnersberg.

Erst wenn man den Wall auf diese Art und Weise abläuft, wird man gewahr, wie groß die Siedlung gewesen sein muss. Sie lag dort und thronte über das ganze Gebiet; es muss eine Demonstration der Macht gewesen sein, aber sicherlich auch das Objekt der Begierde und des Neids; nicht umsonst war sie wohl so sehr befestigt. Archäologen haben in den letzten gut 20 Jahren viel erforscht und rekonstruiert, sodass heute einige Teile des Wall wieder rekonstruiert sind.



Der Weg führt vorbei an einigen klaren Bächen, die noch die Eisspuren der letzten Nacht tragen.

Und manchmal auch den Weg queren.

Zwischendurch bietet der Weg immer wieder einen Ausblick auf die nahegelegenen Hügel zwischen Pfalz und Rheinhessen.

Für Hungrige bietet die Keltenhütte des Pfälzer-Wald-Vereins leckere Hausmannskost, Kaffee und Kuchen und, wenn es dann im Frühjahr wieder wärmer wird, auch einen schönen Platz zum draußen Sitzen mit Blick in den Wald.

Wanderung von Thiefenthal (Pfalz) mit Blick zum Donnersberg
Sonntag, 2. Februar 2025

Thiefenthal ist ein kleiner Ort im nordöstlichen Teil der Pfalz, der sich sanft an den Hang anschmiegt, mit einem schönen Dorfplatz, an dessen Rand die denkmalgeschützte katholische Kirche St. Georg.

Dort beginnt meine Wanderung, die mich zuerst an dem Hügel entlang führt, mit schönen, weiten Blicken über das weite Land hinweg, bevor es dann hinunter geht an den Seltenbach, der auch als Anlage für Kneipp-Anwendungen genutzt wird, wie das Wegeschild es beschreibt. Hätte ich ein Handtuch dabei gehabt hätte ich es in jedem Fall mal versucht, meinen Fuß ins Wasser zu tauchen, auch wenn die Eisschicht am Rande des Baches wenig einladend ausschaute.

Jenseits des Bachs ist eine Photovoltaik-Anlage auf dem Feld entstanden. Ich weiß noch nicht, wie ich das bewerten soll. Einerseits sind die Anlagen wertvoll, weil sie Strom aus Sonnenenergie liefern und nicht so monströs in der Gegen herum stehen, wie die Windräder, die hier überall zu finden sind, andererseits ist die schwarz verkapselte Fläche auch nicht der wahre Jacob. Ich glaube, da braucht es noch viel geistige Energie um das landschaftsverträglicher hin zu bekommen. Es wundert mich fast ein bisschen, dass sich, zumindest sichtbar, so wenig Innovation in diesem Bereich der Endergiegewinnung zeigt, ist sie doch so dringend notwendig.


Nach einigen hundert Metern am Bach entlang biegt der Weg dann rechts ab und führt, anfänglich noch sanft über einen schmalen Pfad, dann aber immer steiler über das freie Feld bis auf die Anhöhe, und damit ein gutes Stück über Tiefenthal hinaus.
Auch wenn ich wettertechnisch nicht den optimalen Tag erwischt habe, so ist der Ausbilck einfach wunderbar; der Donnersberg mit seiner sanften Kuppe dominiert die Landschaft, wie er es hier im pfälzischen und rheinhessischen fast von jedem Ort aus tut.



Der Weg führt vorbei an einer Tongrube und lässt einen Blck auf die Burg von Neuleinigen zu.



Über einen langgestreckten Panaramaweg führt mich die Wanderung von rund neun Kilometern dann wieder etwas verschlungen zum Ausgangspunkt zurück. Inzwischen hat sich die helle Mittagssonne in die Abendsonne gewandelt und setzt nun die Kirche in ein warmes Licht.


Ein schöner Weg mit tollen Ausblicken und einem angenehmen und sonnigen Sonntagswetter.

Und die Rückfahrt beschert mir dann noch einmal ein ganz tolles Erlebnis:

Heilig Abend
Jedes Jahr das gleiche Procedere. Den Weihnachtsbaum, wenn auch aus Plastik,
aufstellen und schmücken, Kartoffelsalat warm machen, Bockwürste im heißen
Wasserbad erwärmen, nicht kochen – und dann kochen sie doch.

Geschenke unter den Weihnachtsbaum; essen, bescheren, Notting Hill.
Rituale – so wertvoll.
Das Schwarze-Schuhe-Dilemma
Ich bin eher der Typ Wanderschuhe

Nun brauche ich schwarze Schuhe.

Nicht so einfach, wenn es nur ein Schuhgeschäft am Ort gibt und das gerade mal drei Varianten hat, die eher wie Arbeitsschuhe aussehen.

So werden Tage spannend.
Eine weiße Fliege
Eben erfahren, dass ich für einen festlichen Anlass am kommenden Montag einen schwarzen Anzug, schwarze Schuhe, weißes Hemd und eine weiße Fliege benötige. Hoffe, dass der Anzug zu Hause noch passt. Das weiße Hemd gibt´s bei C&A und die weiße Fliege. Bin mal gespannt, ob das hektisch bestellte Exemplar am Montag noch rechtzeitig ankommt.

Gendernismus
Gerade in der FAZ einen wunderbaren Kommentar eines Nutzers mit dem Namen A. Epple zum Thema Gendern gefunden:
„Und was ist mit der Physik? Die einseitige Darstellung.*:in von Positron.*:innen als positiv und Elektron_*:innen als negativ ist purer Teilchenrassismus. Ich werde mich zum Protest_*:in unmittelbar an ein paar Neutron_*:innen festkleben.“
Grauer November
Der November macht seinem Ruf heute alles Ehre. Die Temperaturen sinken und liegen inzwischen bei 12 Grad, der Himmel ist grau verhangen, es weht ein böhiger ruppiger Wind, hier in der Krummhörn, in Ostfriesland, in Norddeutschland. Eigentlich ein November, wie man ihn sich vorstellt, was ja nicht heißt, dass man ihn sich schön vorstellt – also anders als der goldene Oktober. So ist das in den Köpfen verankert und so ist das nun auch mal Realität.

Sauerbraten zum Jahresabschluss
Heute gab es den zweiten von zwei Saubraten. Sie müssen wissen, dass Sauerbraten mit Kartoffelklößen und Rotkraut, auf rheinische Art mit Rosinen, das traditionelle Weihnachtsessen für uns ist. Hier in Ostfriesland kann das schon mal zur Herausforderung werden, wenn man zu spät dran ist. Mir fällt das in der Regel frühestens am Tag vor Heilig Abend ein, oder erst am Heilig Abend. Im Rheinland, wo ich herkomme, ist das dann kein Problem, man geht ins Geschäft und findet noch ein paar Packungen mit eingelegtem Sauerbraten – Weihnachten gerettet. Hier in Ostfriesland gehört das nicht zu den Standardprodukten in der Kühltheke, das ist in den letzten Jahren dann schon mal brenzlig geworden, wenn man dann kurz vor Toresschluss noch durch drei Läden muss um irgendwo eine verlassene Packung aufzutun.
In diesem Jahr wahr ich eigentlich nicht früher dran, erzählte aber irgendwann einer Freundin drüber, die mich zwei Wochen vor Weihnachten auf ein Angebot frischen Rindfleischs aufmerksam machte und anbot, den Braten einzulegen. Vor lauter Begeisterung kaufte ich am Anfang der Weihnachtswoche gleich zwei Bratenstücke und nahm sie eingelegt mit auf die Reise nach Ostfriesland.
Den ersten Braten gab es, wie vorgesehen, an Weihnachten mit ein er ungemein würzigen Soße; an der Beize war wohl deutlich weniger Wasser und mehr Essig als bei den fertig gekauften Sauerbraten. Das Chaosgirl war jedenfalls auch begeister. Das zweite Stück blieb bis heute in der etwas abgeschwächten Beize und bestätigte die Annahme, dass mehr Zeit mehr Geschmack in das Fleisch bringt vollumfänglich. Also heute noch mal Sauerbraten zum Jahreswechsel – ich könnte mich an diese Tradition gewöhnen.