Immer wieder samstags

Samstage habe so eine ganz eigne Prägung. Für jeden Menschen wohl etwas anders. Meiner besteht aus viel Schlaf. Spätes Aufstehen und dann noch so zwei oder drei Mal in den Sessel fläzen; noch einmal eine Stunde oder so die Augen schließen. Keine Videokonferenzen, keine Arbeiten, die noch schnell fertig werden müssen. Man könnte, man sollte, man müsste! Ja klar, könnte, sollte, müsste man alles mal machen: Mal wieder die Küche aufräumen. Das Wohnzimmer sieht auch schon wieder aus. Der Wäschesammler; lieber nicht hinschauen. Merkt das jemand außer mir, wenn ich es liegen lasse und stattdessen die Seele baumeln lasse?

   Ich gebe zu, manchmal treibt mich die Erschöpfung dazu. Eine Woche mit vielen Terminen, abends viel zu spät ins Bett, morgens mit müdem Kopf wieder aufstehen, dann der Alltag. Ich genieße das Büro zu Hause. Nicht, dass das bei mir der Standard wäre. Aber wenn die Corona-Pandemie in den letzten Monaten für mich etwas Gutes hatte, dann dass mobile Arbeiten. Aber, es hat auch den Arbeitstag in die Länge gezogen. Klar, zwischendurch mal eine Hunderunde, aber schnell war es dann doch abends 19 Uhr und der Tag hatte mal wieder elf Stunden, abzüglich Hunderunde und so dann vielleicht 10 Stunden. Eigentlich hätte ich gerne die ganze Zeit in meiner zweiten Heimat gearbeitet, aber einmal die Woche musste ich dann doch ins Präsenzbüro und dann sind über 500 Kilometer einfach zu weit.

   Aber eigentlich war ich ja noch am Samstag dran. Irgendwann so gegen 19 Uhr wird mir dann klar, dass der Einkauf ja noch aussteht und doch einige Geschäfte in einer Stunde schließen. Also Einkaufszettel vervollständigen und los geht’s. Geschäfte strategisch auswählen und meine Runde drehen. Je später der Einkauf, desto leerer die Läden. Wenn ich kein 20-Uhr-Geschäft auf der Liste habe, dann kann das schon mal sein, dass ich erst nach 21 Uhr starte, dann habe ich Kaufland und Rewe fast für mich alleine – wären da im Rewe nicht die Spätpubertierenden, die noch ihren Stoff für den Samstagabend kaufen.

   Und während sie Ihren C2H6O genießen, bin ich erstaunt, dass es schon wieder auf Mitternacht zugeht und ich kaum was geschafft bekommen habe. Ich fläze mich dann in meinen Sessel und tue das, was ich am Samstag am liebsten tue: entspannen.

Immer wieder samstags

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